Tschernobyl mahnt: Brokdorf abschalten!

Umwelt & Energie

Deutlicher konnten die Organisationen es nicht formulieren. 29 Jahre sind vergangen, seit der GAU im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl deutlich machte: Die Atomkraft ist nicht zu beherrschen!

Noch immer arbeiten tausende von Fachleuten intensiv daran, die Ruinen des Meilers so abzudichten, dass keine tödliche Strahlung nach außen dringen kann. Noch immer sind riesige Gebiete rund um die Anlage nur unter akuter Lebensgefahr zu betreten.

Am 26. April haben wir, wie jedes Jahr, daran erinnert, dass in Brokdorf immer noch eine Strom produzierende Zeitbombe vor sich hin strahlt. Trotz guter Vorbereitung und – im Vergleich zum Rest des Landes – freundlichen Wetters war die Protest- und Kulturmeile in Brokdorf allerdings 2015 nicht so gut besucht, wie in den letzten Jahren.

Ob das nun wegen der G7-Proteste in der Vorwoche, wegen vielfältiger Aktivitäten gerade beim Einsatz für Flüchtlinge oder aus anderen Gründen so war, die Anwesenden ließen sich die gute Laune und den Willen zum Protest nicht nehmen.

Mitglieder der Linken aus allen Landesteilen waren gekommen, die Bundestagsfraktion war nicht nur mit zwei Abgeordneten, Cornelia Möhring und Hubertus Zdebel vertreten, sie hatte auch den überdachten Infostand mitgebracht und organisierte den Fahrdienst für BesucherInnen, die die Strecke vom Bahnhof zum Kraftwerk nicht anders zurücklegen konnten.

So waren sich am Ende des Tages dann doch beinahe 1.000 Menschen in einem einig: Brokdorf gehört abgeschaltet, und zwar sofort. Das forderten auch alle RednerInnen der Kundgebung, und sie wussetn auch, wessen Verantwortung es ist, das jetzt umzusetzen. Robert Habeck, der im Vorfeld zum „Abschalt-Minister“ stilisierte Grüne Umweltminister war allerdings nicht anwesend. Auch das ist ja ein Statement.

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