Bundestagsabgeordnete Cornelia Möhring und Lübecker Bürgerschaftsabgeordnete Katjana Zunft zur Forderung von Männerquoten im Medizinstudium
Die Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Claudia Schmidtke (CDU) forderte am Wochenende eine Männerquote für Medizinstudierende, weil Ärztinnen oft nach der Geburt ihres Kinde die Praxis aufgeben würden, im Gegensatz zu Ärzten.
Als absurden Vorschlag werten die Bundestagsabgeordnete Cornelia Möhring und Katjana Zunft diese Forderung.
Katjana Zunft, die sich für den Gleichstellungausschuss stark gemacht hat, sagt: „In der aktuelle Gleichstellung Debatte, klingt diese Forderung wie blanker Hohn. Nun sollen Männer mit schlechteren Leistungen besser gestellt und quotiert werden, anstatt daran zu arbeiten, dass Frauen auch als Ärztinnen arbeiten können und nicht in der Doppelbelastung von Beruf und Familien stecken blieben.“
Cornelia Möhring stellt fest: “Seit vielen Jahren fordern wir in eine Frauenquote, damit die in vielen Branchen vorherrschende Benachteiligung von Frauen beendet wird. Ein wesentliches Gegenargument ist immer: die Leistung soll entscheiden, nicht das Geschlecht. Strukturelle Benachteiligung und die berühmte “gläserne Decke” werden bei der Argumentation gerne ausgeblendet. Nun ist es aber inzwischen so, dass mehr Medizinerinnen ausgebildet werden als Mediziner – einfach weil die Leistung der Frauen besser ist. Diese Errungenschaft soll nun mit einer Männerquote untergraben werden? Für Männer soll es jetzt eine Quotierung geben, weil ihre Leistungen zu schlecht sind für das Studium? Das ist der falsche Ansatz. Wir sollten uns über jede gute Mediziner*in freuen. Und die Strukturen verändern, damit auch Menschen, die Familie haben, Beruf und Familie unter einen Hut bringen können. Davon würden Frauen und Männer profitieren. Dazu gehört die Möglichkeit, Teilzeit arbeiten zu können, geringere Arbeitsbelastung, keine Überstunden. Und um den drohenden Ärztemangel zu begegnen: mehr Studienplätze schaffen! Es gibt genug junge Menschen, die gerne Medizin studieren würden. Doch nur die wenigsten von ihnen erhalten auch einen Studienplatz, denn die momentanen Kapazitäten sind viel zu gering.“