Wo man in Schleswig- Holstein hinguckt, gibt es Schlagzeilen über die Schließung von Krankenhäusern oder von Stationen. Die Möglichkeit mit einem Krankenhaus Gewinne oder Verluste einzufahren und Wettbewerbe zwischen Kliniken zu schaffen, ist das Urproblem. Um den Bedarf geht es schon lange nicht mehr- die Bevölkerung leidet. Und das Personal auch. Das System der Fallpauschalen führte nur zu weiterem Personalmangel, Pflegenotstand und Lohndumping. Das Personal in Kliniken arbeitet schon lange am Limit, dazu kam noch der Leistungsdruck der Corona Pandemie. Der Fachkräftemangel, Versorgungsunsicherheiten von Patient*innen sowie die körperliche und psychische Belastung der Mitarbeiter*innen sind enorm.
Ich möchte nun ein paar Beispiele nenen:
Die Diako in Flensburg eröffnete in Eigenverwaltung ein Insolvenzverfahren, ca. 110 Mitarbeiter*innen verlieren ihren Job. Durch ein eigenes arbeitsrechtliches Kirchenrecht gibt es keinen Betriebsrat und betrieblichen Streiks sind verboten. Hier geht es nur um ökonomischen Druck, nicht um Menschen! Verantwortung für das Personal übernimmt niemand!
Zur Zeit der Landtagswahl warf ich als Spitzenkandidatin dem Kreis Rendsburg-Eckernförde in einem SHZ Artikel beim Umgang mit dem Bürgerbescheid zu den Imlandkliniken Sabotage vor. Nun zeigt sich, dass die Umsetzung des Bürgerentscheids abgelehnt wurde. Erneut soll eine Geburtsstation wegfallen und es mangelt an politischem Willen diese Entwicklung zu stoppen. Wir als DIE LINKE machen uns dafür stark, dass die Standorte der Imlandkliniken in Rendsburg und Eckernförde vollständig erhalten bleiben.
Die Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg schließt sich an mit der Schließung der Geburtenstation. Hier gibt es keine ausreichende kinderärztliche Versorgung mehr. Was aus den Kolleg*innen dieser Fachgebiete wird, ist unklar, über die genaue Zahl der betroffenen Kolleg*innen schweigt die Klinik.
Eine Geburtenstation gibt es auch beim DRK Krankenhaus Mölln-Ratzeburg nicht mehr. Das Marienkrankenhaus in Lübeck soll seine Unabhängigkeit verlieren und auf das Gelände des UKSH umziehen.
Die Schlagzeilen zur Krise der Krankenhäuser in Schleswig-Holstein sind allgegenwärtig. Die Menschen einer Region, die Versorgungsängste haben, zählen nicht, das Personal schon lange nicht mehr. Überfällig ist ein Systemwechsel in der Pflege und Gesundheitspolitik! Wir müssen weg von den Fallpauschalen und der Landeskrankenhausplan muss so aufgestellt werden, dass alle Krankenhäuser und ihre Stationen erhalten bleiben. Krankenhäuser gehören in öffentliche Hand! Eine Rekommunalisierung der privaten Krankenhäuser wäre der erste Schritt in eine bessere Zukunft zum Wohle des Personals und der Patient*innen.