Frauen schützen – Femizide verhindern

Zum internationalen Frauentag am 08. März fordern wir, die Istanbul-Konvention endlich vollumfänglich umzusetzen

2018 – großer Jubel

Deutschland tritt der Istanbul-Konvention bei und verpflichtet sich, Gewalt gegen Frauen und Mädchen entschieden zu bekämpfen und zu ächten.

2023 – großes Entsetzen

Ein Drittel der jungen Männer zwischen 18 und 35 Jahren findet es „normal“, handgreiflich gegenüber Frauen zu
werden.

Alle drei Tage stirbt in Deutschland eine Frau, weil ein Mann meint, es stünde ihm zu, sie zu erschlagen, zu erschießen, zu strangulieren, zu würgen, zu überfahren oder niederzustechen.

2024 – große Ernüchterung

Bundesweit fehlen zigtausende Frauenhausplätze und viele Opfer bekommen keine Hilfe, weil Polizei, Forensik, Behörden, Beratungsstellen und Gerichte nicht zusammenarbeiten.

Das Umgangsrecht ist für viele Mütter lebensgefährlich. Haben sie gemeinsame Kinder mit einem Täter, gehen sie bei jeder Übergabe der Kinder an den gewalttätigen Ex-Partner ein hohes Risiko ein. Verweigern sie die Treffen, riskieren sie das Sorgerecht.

Gewalt gegen Frauen ist ein gezielter, geschlechtsspezifischer Angriff. Die Täter sehen Frauen als minderwertig an.

Das ist der Hintergrund all dieser Straftaten. In der Rechtsprechung wird das bislang nicht berücksichtigt.

Die EU wollte den Tatbestand der Vergewaltigung endlich einheitlich definieren. Deutschland hat das blockiert. Das sei Sache der Mitgliedstaaten.

Wir sagen:

•  Frauenhäuser brauchen eine bedarfsgerechte Finanzierung durch den Bund sowie ausreichende Plätze und Personal.

•  Polizei, Behörden, Beratungsstellen und Gerichte müssen ihre Arbeit schnellstmöglich wesentlich besser

    koordinieren. Landesweit muss es forensische Angebote zur Verletzungsdokumentation und Spurensi-

    cherung nach Gewalt geben.

•  Flächendeckende Kampagne und Aufklärung sollen Rollenbilder und Klischees hinterfragen und Auswege

    aus der Gewaltspirale aufzeigen.

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